Sonntag, 30. Dezember 2012

Arm und Reich

Führen die Deutschen eigentlich die Statistik der depressiven Nationen der Erde an? Es ist mir früher nie aufgefallen, wahrscheinlich hab ich auch auf der Welle gesurft, aber da ich gerade überaus glücklich bin, wird mir permanent das Gefühl vermittelt, ich sollte mich doch zumindest deshalb schlecht fühlen. Wenn man nicht depressiv ist, dann doch mindestens unzufrieden mit der Gesamtsituation - Stöhnen und Jammern auf ganz hohem Niveau. Man ist gesund, bekleidet Leitungsfunktionen, baut ein Haus (lässt bauen), macht luxuriöse Fernreisen, pflanzt sich fort, fährt ein schönes Auto und häuft Dinge an - und gönnt dem anderen nicht die Butter auf dem Brot. Denn trotz Fülle sind die meisten leer. Da wird gemeckert, gemotzt und Anspruch auf Mehr und Wachstum erhoben. Wir haben nichts dazu gelernt und setzen weiter auf das, was uns kontinuierlich in den Ruin treibt. Nur Ökonomen und Idioten glauben an unbegrenztes Wachstum, hat eben jemand im Fernsehen gesagt. Der Mensch wird nicht artgerecht gehalten und das treibt wundersame Blüten.
Neulich lag ich morgens im Bett und dachte das erste Mal in meinem Leben: Ich bin reich! Seit diesem Jahr kann ich all meine Rechnungen zahlen und ich war sogar im Urlaub an der Ostsee. Ich habe eine Waschmaschine und muss nicht mehr alles in den Waschsalon buckeln und ich hab das ein oder andere Mal auswärts gegessen oder nicht ausschließlich die billigsten Produkte im Supermarkt gekauft. Ich war im Kino, ohne dafür in der darauffolgenden Woche am Essen zu sparen. Ich bin reich! Ich habe alles, was ich brauche und kann jetzt anfangen Geld anzuhäufen. Am selben Morgen komme ich zur Arbeit und eine Kollegin, die im Februar in Rente geht, wedelt mit ihrem Rentenbescheid und gibt dabei bekannt, sie werde demnächst in Armut leben müssen. Als Rentenbetrag nennt sie ein paar Euro über meinem derzeitigen Gehalt. Hallo? Armut?
Ich habe keine Vorsätze fürs nächste Jahr, ich wünsch mir was. Ich wünsche mir, dass ein Funken Lebensfreude auf die Menschen springt, vielleicht wird bei dem ein oder anderen gar eine Flamme oder ein Feuer draus. Und er oder sie hört auf zu stöhnen, weil es noch mehr sein könnte oder auch total beliebt, sich mit Anfang 20 obsessiv Gedanken über die eigene spätere Rente zu machen und dafür zu schuften und zweifelhaften Versprechungen hörig zu sein. Es gibt keine Versicherung für die Zukunft. Es gibt ein Leben. Und das könnte wirklich besser und reicher sein - wenn wir anfangen an der richtigen Stelle zu suchen. In diesem Sinne: Alles Gute für das Jahr 2013!

Sonntag, 23. Dezember 2012

Sie dreht sich

 
Sie dreht sich nach wie vor. Dann auf zum nächsten Großereignis auf dieser Erde. In diesem Sinne….
 

Freitag, 14. Dezember 2012

Überrannt von unschönen Dingen

So sehr ich grundsätzlich adventlich eingeschwungen bin, so bin ich gegenwärtig auch genervt. In diesen Tagen wird man quasi überrannt von unschönen Dingen, die sich leider nicht ausblenden lassen. Angefangen hat es mit der spontifixen Idee einer Kollegin, die uns anpries, die Weihnachtsfeier in diesem Jahr in unserem Büro abhalten zu können. Jeder bringe etwas mit und dann wird‘s schon gemütlich - so wie früher. Früher hab ich da noch nicht gearbeitet, aber es muss heiß hergegangen sein. Abgesehen davon, dass ich wenig Wert darauf lege, mich über die Arbeitszeit hinaus mit einigen Kollegen aus unserem Haifischbecken zu umgeben, habe ich auch keine Lust, mit denen heiß zu werden. Wir haben es innerhalb der letzten Monate kaum geschafft, warm zu werden. Wie auch immer. Viel mehr zu schaffen, macht mir da der Teil mit Jeder bringt was mit! Kochen ist ja in und wird leidenschaftlich von der Mehrzahl der Arbeitskollegen ausgeübt. Man is(s)t anspruchsvoll. An mir ist dieser Trend des Kochens irgendwie vorbeigegangen, nein, eigentlich sogar gerannt, vor mir davon gelaufen; hier und da mal ein kleiner Anfall, der schnell vorüberging und nicht dazu geführt hat, dass ich da irgendwelche nennenswerten Kompetenzen entwickeln konnte, so dass meine Küchen-und Kochkenntnisse sich eher auf Erstsemesterniveau befinden (gerade bei Mutti ausgezogen). Dementsprechend verfüge ich weder über Vorräte noch über spezielle Zutaten und Gewürze. Speziell wäre in meinem Fall schon Knoblauch. Brauch ich nie. Hab ich nicht. Das heißt, die Beschaffung der Zutaten - für selbst das einfachste Gericht - bedeutet in meinem Fall schon ein Großeinkauf und kostet mehr als der gewöhnliche Anteil für eine stinknormale Weihnachtsfeier mit Vollverpflegung und Bespaßung. Grr. Ich verfüge auch über kein Behältnis, in dem ich solche Mengen an Nahrung, die da als Beitrag von mir verlangt werden, transportieren könnte. Spätestens da erscheint mir doch der Begriff Weihnachtsfeier nicht angemessen. Grund zu feiern, ist das alles nicht. Aber leider konnte ich gar nicht so schnell gucken, wie ich ungefragt von allen Seiten überstimmt wurde.
Nachdem ich ein Rezept gefunden hatte, das als simpel eingestuft ist, hab ich gestern im Supermarkt schon mal den Proberundgang gemacht, ob ich da dann nächste Woche auch alles finde, was ich so brauche. Im Leben hab ich z.B. noch nie getrocknete Tomaten gekauft und weiß nicht annähernd, wo die liegen (oder stehen?!) könnten. Aber was soll ich sagen? Weniger die Zutaten, viel mehr fiel mir da die neueste Spendenaktion ins Auge. Mehr als kurios. Nächstenliebe 2.0: Hinter der Kasse sind jeweils Körbe aufgestellt, in die man vorher gekaufte Waren tun kann, um sie der Tafel zu spenden. Erst dachte ich: Super Idee. Dann: Abzocke. Alles entbehrlich. Wenn der Supermarktchef nicht jeden Abend alles in die Container schmeißen lassen würde, was annähernd das Verfallsdatum überschritten hat, dann bräuchte nicht ein Mensch spenden (und dafür extra bezahlen), sondern es wäre mehr als genug für die Tafel übrig und die Körbe würden überquellen.
Von Spendenaktionen habe ich diese Woche sowieso die Nase voll. An jeder Ecke wird um eine Spende gebeten. Morgens im Radio, tagsüber auf der Straße, nach Feierabend in der Post und abends im Fernsehen. Die Not ist scheinbar zur Weihnachtszeit am größten oder geht man davon aus, dass unser Herz zu dieser Zeit ganz groß ist und wir umso spendabler? Selbst, wenn dies so sein sollte: Irgendwann ist dennoch die Schmerzgrenze erreicht. Wenn aus bitten, betteln wird. Auch, wenn es für die Umwelt ist, aber da bin ich mir im Nachhinein auch nicht mehr so ganz sicher. Als ich vorgestern aus dem Globetrotter marschierte, sprach mich am Ausgang eine Greenpeace-Frau an. Und ich muss sagen, Greenpeace habe ich auch für schlauer gehalten. Natürlich wollte man mir die Mitgliedschaft ans Herz legen. Soweit in Ordnung. Dann bat man um meine Unterschrift zum Schutz der Arktis. Auch gut. Ich sollte unterschreiben und irgendwann würde meine Unterschrift dann mit allen anderen in einer unzerstörbaren Kapsel vier Kilometer unter dem Pol versenkt werden. Ich zitiere: "Mit Ihrem Namen - aufbewahrt in einer unzerstörbaren Kapsel am Nordpol - treten Sie für den Schutz der Arktis ein!" Da war ich draußen. Wenn es so einfach wäre! Mir stellt sich hier vor allem die Frage, ob die Arktis noch mehr Müll gebrauchen kann, besonders in Form einer unzerstörbaren Kapsel?! Wie genau soll ihr das jetzt helfen?
Ich werde mir das mal genauer überlegen. Oder auch nicht. Vielleicht hat Greenpeace ja Lust darauf zu antworten. Ich trink jetzt Glühwein und mach Platz für schöne Dinge.
 

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Beschenkt

Ob man Advent und Weihnachten mag, ist wohl auch abhängig davon, welche Erfahrung man in der Kindheit damit gemacht hat. Scheinbar war es für den Großteil der Menschheit die Hölle auf Erden, denn überall begegnen mir miesgelaunte Zeitgenossen, die sich der Beschenkung erwehren und dies auch gleich bei anderen voraussetzen. Ein jeder hat ja sowieso schon alles und würde man jedem oder jeder etwas schenken - das kann sich ja nun wirklich niemand leisten. Tja, das kommt ganz auf den Standpunkt an und auf den Maßstab, ab wann ein Geschenk als gut gilt. Wann ist das passiert, dass man an Geschenken rummotzen darf? Wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt, ab dem Geschenke nichts Besonderes mehr waren, weil es alles gibt und das zu jeder kleinsten Gelegenheit. Da steigt die Erwartung. Wenn man zu Ostern ein Auto von seinem Verlobten bekommt, was bleibt dann für Weihnachten übrig; und was machen die, die da nicht mithalten können?
Ich platze vor Freude, dass Weihnachten bei uns nie ein Wettbewerb war. Meine Erinnerungen an Weihnachten sind weniger die Geschenke an sich, sondern die Heimlichkeit, Spannung und Aufregung, dass es überhaupt Geschenke geben wird. Die Wartezeit, die man in der Schule und im Hort mit Weihnachtsmusik verbracht hat, Kindertheater besuchte oder Weihnachtsmärchen sah, Plätzchen bei Oma genascht hat oder ihr beim Backen helfen durfte, Schneemänner, bunte Lichter. Bei uns war es fantastisch.
Es hat sich auch niemand beschwert, dass man sich von einer Mahlzeit zur nächsten frisst. Wir schlemmten uns durch die Leckereien und freuten uns darüber. Mit allen Verwandten, die sich auch freuen wollten - ohne weihnachtliche Familienstreittotaleskalation. Und selbst wenn an Heiligabend dann auch mal ein Geschenk dabei war, das man doof fand - egal. Auch der hässlichste Pullover wurde ab und zu aus dem Schrank geholt und getragen, wenn der anverwandte Schenker zu Besuch kam. Heute heißt es im Bus: Wenn die mir wieder so ‘n Scheiß kauft, tausch ich das um oder zieh ihr eine rein. Hätt ich mich nie getraut. Und ich hatte auch keinen Grund dazu. Als ich klein war und ein Puppenhaus wollte, es weder eins zu kaufen gab, meine alleinerziehende Mutter es sich hätte auch nicht leisten können, hat mein Opa mir eins gebaut. Meine Großtante hat aus einer alten Gardine mal ein Prinzessinnenkleid für mich genäht. Meine Mutter hat über ihren Cousin aus Stuttgart Comics ins Land geschmuggelt, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kannte. Hab ich da Grund zur Beanstandung? Nö! Im Gegenteil. Ich war nie glücklicher darüber in einer Mangelwirtschaft groß geworden zu sein. Das ist quasi ein Geschenk fürs Leben. Denn so hab ich das Besondere schätzen gelernt - weil ich die Chance dazu hatte. Und das Besondere gibt's manchmal für lau. Mir fiel in diesen Tagen die Werbung eines Spielzeuggeschäfts ins Auge, ähnlich wie sie mir 1989 schon einmal erschien. Eine Doppelseite bunter Bilder mit Geschenktipps zu Weihnachten. Kurz nach dem Mauerfall, weiß ich gar nicht, wie ich als Kind an diese Werbung gekommen bin, denn weit und breit gab es bei uns ein solches Geschäft nicht. Meine Schwester hatte den gleichen Prospekt. Wir schauten uns jeden Tag glücklich. Es war gar keine Frage, das dort Abgebildete haben zu wollen, es war schon eine Bereicherung und ein richtiger Schatz die Werbung zu besitzen.
                                    
Zwar muss ich nun selbst die Plätzchen backen und das bei hauswirtschaftlicher Minderbegabung, aber ich lass es mir auch dieses Jahr nicht nehmen, zu Weihnachtsmusik durch die Küche zu hüpfen und mich auf Weihnachten zu freuen. Und das beste Geschenk: Wenn alle Geschwister aus ihren Ecken kriechen und einmal im Jahr bei Muddi zusammenkommen.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Schwarmintelligenz

Der kleinste gemeinsame Nenner reicht aus, um einen Hit zu statuieren. Bei tausenden von Kommentaren oder Klicks - ja, da hat man es wohl geschafft. Soll die Schwarmintelligenz sein, von der ich in letzter Zeit so oft hörte. Aber, darf und kann man da überhaupt von Intelligenz sprechen und wenn ja, was sagt das dann über einen selbst aus? Zum Beispiel über die Sprecherin von YouTube, die ich kürzlich im TV sah, bei der Behauptung, durch diese Art von Intelligenz würden qualitativ gute Beiträge immer denen überlegen sein, die nicht so gut sind. Der Schwarm hat immer Recht! Alle eingestellten Beiträge auf YouTube könne man nicht kontrollieren. Die Kontrolle erfolge aber zwangsläufig durch den Schwarm, also die Konsumenten. Mmh, ich frage mich: Was ist, wenn die Kontrolle durch den Schwarm versagt, weil alle aus Versehen oder zunächst vielleicht auch mit Interesse draufgeklickt haben, aber erst später feststellen, dass es strunzdoof ist, was sie da anschauen?  Oder Idioten klicken?! Dann würde die Masse im schlimmsten Fall überhaupt nichts über die Klasse aussagen. Das Wort Schwarmintelligenz in Bezug auf Qualitätskontrolle im Internet ist demnach genauso bescheuert wie das Wort Nutzererlebnis. An beides glauben nur Leute, die sonst kein Leben mit Inhalt haben. Ich muss sagen, es geht mir insgesamt langsam auf den Geist, dass so Wenig Substanz hat und Werte aufgegeben werden, nur weil man die Konfrontation scheut oder es zuviel Arbeit macht. Und ich möchte mit den Worten von Anatole France ergänzen: Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.

Sonntag, 25. November 2012

Todesnachricht

Ich will ja nicht pingelig sein, aber es sollte Verwandten strengstens untersagt werden, Emails mit dem Betreff "Todesanzeige" zu schreiben und dann auch noch zu verschicken. Wie grausam ist das denn?? Ich schwöre, mir gingen in der Sekunde, in der mir das ins Auge sprang, ungefähr fünfzig furchtbare Szenarien durch den Kopf, um dann schließlich zu erfahren, dass meine Mutter um eine ihr nahestehende Nachbarin trauert, die kürzlich einer Krebserkrankung erlegen ist. Grausam! Nicht, dass ich den Tod verdränge, aber möchte ich doch lieber persönlich darüber informiert werden. Per Email geht gar nicht. Das ist wie Schluss machen per SMS. Oder bin ich da mal wieder nicht up to date? Ich rief gleich zu Hause an und reichte Beschwerde ein, aber meine Mutter kommentierte das nur ganz trocken, ich solle mal nicht so eine Welle machen. Mein Freund zeigte sich diesbezüglich auch eher leidenschaftslos. Alle völlige Beziehungslegastheniker, Gefühlsidioten und Kommunikationsbeeinträchtigte? Wie konnte ich nur so lange in dieser Familie überleben?

 

Donnerstag, 22. November 2012

Dreißig über Nacht

Neulich Abend bei meiner Mutter. Sie: Komm mal her...! Und dann in meinen Haaren fummelnd: Mensch, du kriegst auch schon ein graues Haar! Mein erstes graues Haar hatte ich auch mit Anfang dreißig!
Nein, kriege ich nicht! Hab ich nicht! Die spinnt wohl! Und wer ist hier Anfang dreißig??
Aber: Recht hat sie. Und eine Falte habe ich auch. Das weiß ich spätestens, seitdem ich neulich eine alte Bekannte getroffen habe, die zuerst vorgab mich nicht erkannt zu haben, um dann zu behaupten, das läge daran, dass ich mich komplett verändert hätte. Mir sei das Kindliche aus dem Gesicht gewichen!
Frechheit!!
Kurz dachte ich daran, dass ihr Gesicht auch weichen sollte: Meiner Faust! Davon habe ich abgesehen. Ich bin ja nicht nur alt, sondern auch weise.

Samstag, 17. November 2012

Winterzauber

Man gewöhnt sich ja an alles. Sogar an gelangweilte, übersättigte Kinder, die zu nachtschlafender Zeit am 31. Oktober an Türen klingeln, aus Gründen, die sich mir nicht erschließen, die mehr oder weniger motiviert einen Spruch aufsagen und die dann unzufrieden mit dem sind, was man ihnen in das eigens für diesen Tag industriell gestaltete Behältnis wirft. Da versuchen sie der alten Dame von nebenan anschließend doch lieber gleich etwas Kleingeld abzuschwatzen. Nur Bares ist Wahres. Das kann Kind nicht früh genug lernen.
Und heute? Heute ist der 17. November, wenn ich nicht irre und was sahen meine von der Erkältung noch leicht geschwollenen Augen?? Winterzauber am Wandsbek Markt? Hallo? Meine Uroma, eine sehr weise Frau, hat immer gesagt: Kein Advents- und Weihnachtsschmuck vor Totensonntag! Ich will hier gar nicht den Anschein erwecken, aus einer besonders bibelfesten Familie zu kommen, aber alles andere fühlt sich für mich irgendwie unnatürlich an. Dabei hatte ich mich gerade damit abgefunden (…und es hat Jahrzehnte gedauert!), dass bereits im August Schokoweihnachtsmänner zu haben sind, während alle Welt noch Tanga statt dicker Angora-Unterwäsche trägt und der Schokoweihnachtsmann auf dem Weg nach Hause vermutlich zu schmelzen beginnt.
Gerade diese Woche, als ich im Fieberwahn und flügellahm im Bus saß und mich zum Arzt keuchte, sah ich in dem einen oder anderen Vorgarten in Bramfeld schon mal einen Lichthirsch. Und die Woche davor waren irgendwo schon Fenster geschmückt und beleuchtet, als ich abends von der Arbeit kam. Ach, und nun heute das: Winterzauber. Nennt es, wie ihr wollt, aber für mich ist das ein Weihnachtsmarkt. Ich dachte, der Irrtum wäre einmalig, denn soweit ich erinnere, fand das im letzten Jahr schon statt und wurde von mir boykottiert. Soviel Glühwein kann ich gar nicht trinken, als dass es mir nicht mehr widerstrebt und ich meine Goldene Regel vergesse: Keine adventlichen und weihnachtlichen Anwandlungen in jedweder Form vor dem 1. Advent! Strikte Verweigerung! Aber dann geht es ab…

Mittwoch, 14. November 2012

Tiffy

Sollten Sie zu den armen Schweinen gehören, die kürzlich einen Antrag gestellt haben, der von unserer Dienststelle bearbeitet werden muss, so bitte ich um etwas Geduld. Montag kam das neue Telefon und am Donnerstag erst die Schulung dazu. Es bedurfte drei Tage intensivster Spielereien, um die neue Zeitfressmaschine insoweit bedienen zu können, als dass ich in der Lage bin, das möglich zu machen, was mit dem alten Telefon problemlos funktionierte. Ich arbeite nicht mal in der Verwaltung und war dennoch fast eine Woche ausschließlich mit der Selbst- und Telefonverwaltung beschäftigt. Wenn es sonst nix ist... Anstatt eines Telefons muss ich nun Nutzeroberflächen bedienen - mehrere an der Zahl. Multitasken. Updaten. Downloaden. Konfigurieren. Voicemail. Und ganz viel Beunruhigung, denn der Schulungsheini erzählte dann, als wäre es ein Grund zur Freude, dass 2015 auch das private Festnetztelefonieren auf dieses System umgestellt werde und der Endverbraucher, also ich, würde es wahrscheinlich nicht mal merken, es sei denn, er oder sie habe ein altes Telefon, das auf Internettelefonie nicht kann. Und da muss ich sagen: Ja, das habe ich bestimmt. Und nun habe ich auch noch Angst, dass dieses Telefon bald verstirbt. Tiffy und ich - das ist eine ganz große Liebesgeschichte. Wenn der (mir wohl unausweichlich zwangsweise aufgedrängte) Fortschritt Tiffy umbringt, dann schreib ich nur noch Briefe.

 
 

Montag, 12. November 2012

Frühbuchen lohnt sich! Ja, klar...

Hier mal eine kleine Ergänzung zu meinem Beitrag von letzter Woche. Ich möchte ja nicht klugsch***en, aber ich liebe es, wenn ich recht habe. Darum hat es mir ja fast gefallen, als ich heute drei Stunden im Wartezimmer einer völlig überfüllten Hausarztpraxis verweilen musste, um an die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu gelangen. Ich will nicht vergessen: Heute ist mein erster Urlaubstag! Und nur darum, habe ich mich überhaupt dem Wartezimmer und dem Hausarzt ausgesetzt, denn nachdem ich schon im letzten Urlaub krank war (Urlaub bekommt mir scheinbar nicht), wollte ich diesen nicht auch noch opfern.
Zur Sache: Natürlich hab ich nicht frühgebucht - weder beim Arzt (Obwohl es hier vielleicht ratsam wäre, denn dann wäre ich ja eventuell so schnell dran gewesen, wie der Privatpatient, den sie dazwischen gemogelt haben - Mmh, ist wohl doch eher 'ne Versicherungsfrage...) noch die Reise, die ich gestern antreten wollte. Und ich stelle fest: Weder früh- noch spätbuchen ist ratsam! Einfach losfahren! Sicherheit gibt es nicht. Der Maßstab ist der gegenwärtige Moment und dem ist meine Planung sch***egal. Gegenwart: Schwerer grippaler Infekt. (Noch gestern Abend dachte ich, ich läge im Sterben und da sagt man immer, Männer seien wehleidig... Tststs.)
Und, habe ich eine Reiserücktrittsversicherung oder eine Versicherung abgeschlossen, als ich den Fahrschein bei der Deutschen Bahn bestellte? Nö. Denn neben Planen, Vergewissern und Frühbuchen, glaube ich auch nicht an jede mir angebotene Versicherung. Und, was soll ich sagen? Die Welt dreht sich weiter. Ich habe sogar ganz viel Geld zurückbekommen und das, obwohl ich sowohl die Unterkunft als auch die Fahrt gerade einmal vierundzwanzig Stunden vorher abbestellt habe. Pah. Und der Rest? Naja, ein bisschen Schwund ist immer. Mit Versicherungen bei Bahn und Unterkunft wäre der sogar noch größer, habe ich gerade mal recherchiert. Es hätte nicht (viel) mehr Rückerstattungsbetrag ergeben, aber dafür hätte ich noch teuer Geld bezahlt. Und die Moral von der Geschicht?? Planen, frühbuchen und versichern lohnt sich nicht!

Dienstag, 6. November 2012

Urlaubsplaner, Frühbucher, Vorausschauende und Sichergehende

Bis morgen früh soll ich mir überlegt haben, wie meine Urlaubsplanung 2013 aussieht. Ja, nee, ist klar! Als, wenn ich keine dringenderen Beschwerden hätte, asthmatische zum Beispiel. Wo wird man denn heutzutage nicht mehr von Kunstduft umzingelt?? Mittlerweile kann ich scheinbar selbst mein Waschmittel nicht mehr ab. Mmh. Mir mit nur mäßig Sauerstoff versorgtem Kopf Gedanken über meine Urlaubsplanung zu machen - Ja, das hat mir gerade noch gefehlt! Wo kommen die denn plötzlich alle her, diese Urlaubsplaner, Frühbucher, Vorausschauenden und Sichergehenden?? Ihr nervt! Neulich rief mein Vater an und fragte mich, wann ich Weihnachten denn genau nach Hause kommen würde und ob mit oder ohne Freund. Hallo?? Was weiß ich denn? Das ist in zwei Monaten!
Die Welt hat aber nichts mehr übrig für spontifixe Menschen wie mich. Spätestens an Silvester wird mir das wieder schmerzlich bewusst werden, weil ich mich auch in diesem Jahr nicht schon 12 Monate im Voraus auf eine Aktivität für den 31.12.2012 festgelegt habe. Unverständnis, wenn die Kollegen fragen und ich das antworte. Wie kann man nur, wo doch die dringende Notwendigkeit der Planung offensichtlich ist?! So wie natürlich unsere Urlaubsplanung. Ja, Last Minute war gestern, heute will sich ein(e) Jede(r) den Frühbucherrabatt sichern. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Mich kann der mal!
Die einzige Ausnahme mache ich da für Konzerte. Obwohl es mich auch hier eher belastet als erfreut, heute schon zu wissen, dass ich am 17.06.2013 nichts anderes vorhaben darf und hoffentlich noch auf die Band stehe, für die ich gerade eine Karte bestellte. 
Ich finde es schon beschissen, zwei Wochen im Voraus zu planen und fühl mich überfrachtet und fremdbestimmt. Wenn ich beruflich schon völligst verplant bin, will ich in meiner Freizeit nicht auch noch vom Monster ÜBERREGULIERUNG aufgefressen werden. Leute, die frühbuchen, ziehen sich auch Warnwesten an! Ich nehme weiterhin das, was übrig bleibt, denn auch heute halte ich es mit John Lennon, der schon immer wusste: Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne macht!
 

Freitag, 2. November 2012

War wohl nix...

Da hab ich neulich noch behauptet, ich wär so gänzlich unpolitisch und so mein Blog… Und schon heute komm ich mit diesem Anliegen um die Ecke, zu dem ganze Horden willkommen sind (und NOCH MEHR!!!!!!!).
Ich bin ja grundsätzlich dagegen. Immer. Zuerst jedenfalls. In dieser Sache bleibt es wohl auch so.
 
Sollte sich doch noch mal etwas bewegen? Werden sich wirklich soziale Dienstleister bewegen? Eine Lobby für die, die keine haben? Und bewegen sich auch viele mit? Und hoffentlich auch in die richtige Richtung?? Für den Anfang wäre schon toll, wenn es VIELE (ja, Massen!)  am 23.11.2012 vom Dammtor bis zum Hachmannplatz am Hamburger Hauptbahnhof schaffen.
 
 
 
 
 

Sonntag, 28. Oktober 2012

Ich will doch nur spielen!

Als Kind würde ich auch verhaltensauffällig werden, wenn meine Mutter mich ignoriert, weil sie dauertelefonierend mit ihrer Freundin die Vorteile meines ADHS erörtert. Haben schließlich auch viele Spitzensportler UND Robbie Williams! So eine Flatrate will schließlich abtelefoniert werden. Ich sitz ja nur daneben. Die Frage ist, ob ich überhaupt ADHS hätte, wenn ich nicht schon immer dazu gezwungen worden wäre, irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen, um sie mal kurz vom Handy aufschauen zu lassen. Ermahnung zum Stillsein, ist schließlich auch Zuwendung, wenn auch nicht ganz die, die ich am liebsten habe. 
Oder, wenn mein Vater mich hinter sich herzieht, weil er es morgens mal wieder eilig hat, meine Schritte aber viel zu klein sind für sein Tempo - ich habe gerade erst laufen gelernt - und er komplett auf der Leitung steht und mich dann noch genervt des Bummelns beschuldigt!
Und, wenn meine Mutter sich und mir eine Warnweste anziehen würde, für den Schulweg, auf dem sie mich auch in der zweiten Klasse noch begleitet, und sich dann einbildet mein Lebensrisiko minimieren zu können, ich wiederum andererseits alle Entscheidungen selbst treffen muss und sie mich fragt, was denn heute eingekauft werden muss und ich morgen in die Schule mitnehmen will oder mein kleiner Bruder in den Kindergarten, ja, da muss ich sagen: Verdammt, ich bin ein Kind und das ist mir doch scheißegal! Morgen ist nichts, was ich mir heute schon vorstellen will und kann. Ich will auch nicht zum Ballett, sondern einfach mal ordentlich toben, auch wenn auf der Rasenfläche vor unserem Haus ein dickes Schild steht, mit dem das verboten wird. Und ich bin auch überhaupt nicht daran interessiert, dass du mir morgens im Bus ganz laut erzählst, dass du gestern Abend mit Papa eine Auseinandersetzung hattest, in der es um meinen Hortplatz ging. Hallo?? Geht‘s noch? Ich will doch nur spielen!

Sonntag, 21. Oktober 2012

Erwachsensein ist ein Arschloch

Ich gehöre zu den Menschen, die von Lady Gaga gelangweilt sind. Ihre Musik erinnert mich an Eurodance aus den 90ern und mindestens die Hälfte ihrer Klamotten habe ich auch schon mal irgendwo an anderen gesehen, vermutlich an Madonna. Aber der Jugend kann man die Jugend nicht vorwerfen. Für die ist das neu - für mich lediglich ein weiteres Indiz doch nicht mehr 13 zu sein. Manchmal erfüllt mich so eine Sehnsucht. Von Kopf bis Fuß verzehre ich mich nach 13. Das ist irgendwie in mir, ohne dass es noch mal raus darf. Aber es will so gerne. Ich habe das Gefühl, ich bin oft nur einen Steinwurf von dem entfernt, was ich sonst nur über andere lese. Seine Wünsche und Handlungen stehen in keinem adäquaten Verhältnis. Das eigene Vermögen und andererseits die Vorstellung und Wahrnehmung bezüglich der eigenen Fähigkeiten stehen in keinem angemessenen Verhältnis. Was ist denn angemessen? Ist es angemessen, wenn ich mein inneres Kind oder meine Phantasien im Griff habe? Angemessen oder nicht: Wollen wir letztendlich nicht alle dasselbe?
Die Sehnsucht in mir lässt sich nicht abstellen, doch stirbt die Hoffnung nicht zuletzt? Vielleicht ist die Chance an sich schon gestorben, aber so lange ich das Gefühl habe, sie lebt in mir, gehe ich dem Licht entgegen. Oder ist es angemessen - angebracht - Träume aufzugeben? Und wenn ja, wann ist der Zeitpunkt dafür?
Manchmal wünschte ich, ich würde es machen können wie früher, da habe ich mit meinem Lippenkonturenstift meine Augen dramatisch angemalt, so dass jeder Lehrer sagte, ich würde auch wirklich krank und schlimm aussehen und dann durfte ich ohne Konsequenzen nach Hause gehen und den ganzen Tag hatte ich zur freien Verfügung, während meine Mutter nichtsahnend arbeiten war und meine Schwester in der Grundschule. Heute muss ich die Miete zahlen. Eine eigene Wohnung ist das Ende der Freiheit, obwohl alle Jugendlichen denken, da würde sie erst anfangen.
Als neulich mal wieder ein Friseurbesuch misslang und meine Haare anstatt gesträhnt scheckig daher kamen und ich dann selbstständig meine Kreativität am Pony auslebte, um den Schaden zu begrenzen, fand ich mich danach richtig punkig und freute mich - bis mir einfiel, dass ich am Montag wieder arbeiten muss und ich damit nicht konform genug aussehe. Konform für einen Job, in dem es zwei goldene Regeln gibt: 1. Immer zuerst die Zuständigkeit prüfen. Im besten Fall ist man nicht zuständig. 2. Wer viel nach außen gibt, läuft Gefahr, auch viel zurück zu bekommen. Wann ist das passiert? Ich habe die Revolution quasi für ein Paar Turnschuhe verraten! Nun bin ich sonntags schon total genervt und steh spätestens um 10 auf. Sonst kann ich abends ja nicht rechtzeitig einschlafen und komme am Montag nicht um 5:45 Uhr aus dem Bett.
Wo ist die Liebe geblieben? Die Liebe an allem, für alles. So wie ich meine beste Freundin geliebt habe oder den ein oder anderen Popstar. Wo das Leben noch Leidenschaft und Poesie und die Vorstellung von dem war, was ich vom Leben erhoffte. Hunger nach Leben. Bedeutung für andere. Wo es nur schwarz und weiß gab, wo es keinen Unterschied zwischen dem Ende einer Liebe und dem Ende der Welt gab. Manchmal macht sie sich bemerkbar. Ist sie unsterblich? Zumindest ist es die Erinnerung daran und die erfüllt mich, wie mich früher die Hoffnung erfüllte. Und darum habe ich in der Küche gerade ein Take That Konzert gegeben und so richtig mein inneres Kind oder auch meine innere Schlampe befreit.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Diese Art von Beteiligung schätze ich nicht

Im Zustand stärkster Bewusstseinstrübung und entsprechend dem Wunsch nach sozialer Teilhabe ließ ich mich mal wieder von der Notwendigkeit blenden, mich einem sozialen Netzwerk anzuschließen, um mich doch wieder nur von dessen Entbehrlichkeit zu überzeugen. Soziale Teilhabe, gemessen an sogenannten Followern – Mmh, dann entspräche meine soziale Teilhabe dem Niveau der Exklusion. Als Nachrichtendienst taugt es auch nicht. Die Nachrichten, die dort zu lesen sind, sei es auch von großen Tages- oder Wochenzeitungen und Fernsehstationen, die habe ich vorher schon aus anderen Quellen erfahren. Und alles andere ist, wenn überhaupt, unnützes Wissen. Wer braucht die Info, dass jemand gerade falsch vor einem Hauseingang parkt, Nachbarn doof sind und schlechte Musik zu laut gehört wird; darüber wer wann Durchfall oder einen Kater hat, welche Songs wo runtergeladen werden, sich ‘ne Tussi bei OTTO einen Pullover bestellt, was dazu gegessen hat oder Kommentare zum laufenden TV-Programm?? Ich bin mir nicht mal sicher, ob das überhaupt schon als Information gilt?!
Wen interessiert’s? Nur, weil es diese Möglichkeit gibt, muss man sie ja nicht nutzen, denn für mich hat sie keinen, einen Nutzen. Wie sagte Leonard Cohen gestern Nacht so schön: Nur weil meine Musik populär ist, heißt es nicht, dass sie gut ist. Es heißt erst mal nur, dass sie populär ist. Würd ich auch fürs Zwitschern so unterschreiben.
Ich glaube allerdings, dem Geheimnis auf die Spur gekommen zu sein, warum die Menschheit panische Angst vor der Datenspeicherung sozialer Netzwerke hat und vor allem davor, dass diese Daten in falsche Hände geraten. Ja, das sollten wir auch, Angst haben, denn jeden Tag tritt die Menschheit millionenfach an, der Nachwelt zu hinterlassen und zu beweisen, dass wir strunzdumm sind. Ich hab auch Angst davor, dass meine Nachkommenschaft eines Tages entdeckt, dass ich dabei gewesen bin. Diese Art von Beteiligung schätze ich nicht. Schluss, Aus, Ende mit dem Strunzen, durch ständige Großmäuligkeit seine Dummheit zu zeigen. Einfach mal die Finger stillhalten.
 
 
Und was ich seitdem alles geschafft habe!! Ich muss ja nicht mehr darüber nachdenken, was ich als nächstes poste, was hashtags sind und warum ich die meisten Nachrichten, die zu fünfzig Prozent aus kuriosen Zeichen bestehen (#, @ ….), nicht verstehe, wo ich nicht mal SMS-Kurzschrift beherrsche, weil ich aus einer Zeit komme, in der Kurzschrift noch Steno hieß. Soviel Zeit!
Zeit, Brandon Boyd beim Singen anzuschmachten, mich exzessiv der Wohnungspflege inklusive Kloputz und Abwasch zu widmen, Gespräche zu führen, meine schon seit Monaten leidende Topfpflanze endlich mit genug Erde zu bedecken, mich ohne Beschränkung in ganzen Sätzen zu äußern, ausschlafen, fünfundzwanzig Kilometer auf dem Elbwanderweg von der Hafen City (Was man immer auch von dieser halten mag… - vielleicht das nächste Mal!) bis zum Willkomm Höft in Wedel zu beschreiten, dort dann fast anfangen zu heulen, mich für zwei Stunden auf 3sat in oben erwähnten Leonard Cohen zu verlieben, über die Rettung der Elefanten und den Erhalt des Botanischen Gartens nachzudenken und… und… und…
 
PS: Weiß Helmut Schmidt eigentlich, dass ihn jemand bei Twitter angemeldet hat?

Sonntag, 7. Oktober 2012

Gleichermaßen irritiert wie verstört

Hallo meine liebe, ich habe hier mal einen ganz interessanten Bericht für dich. Vielleicht ist dir das ja nicht neu, aber ich musste gleich so an dich denken…
(An dieser Stelle sind zwei Links eingefügt, die mich auf Seiten führen, die die heilende Wirkung von Hanf lobpreisen.)
Ich will dich damit natürlich nicht bekehren, aber wenn es dir schlecht geht, ist das zumindest ein Versuch wert. Dass es Gesetze gibt, bedeutet nicht immer, dass sie auch richtig sind. In diesem Fall stecken ganz eindeutig die Pharma-, Holz-, Papier-, Chemie-, Alkohol- und weiß der Geier was Konzerne dahinter, wenn eine 5000 Jahre alte Nutzpflanze, die jahrhundertelang in der Pharmazie und Medizin anerkannt war, verboten wird.
(Es folgt ein weiterer Link zu einer Seite, die sich eingehend mit der subjektiv empfundenen Unsinnigkeit des Seitenbetreibers in Bezug auf das Cannabisverbot befasst.)
Also, falls du es mal ausprobieren möchtest, kann ich dir sicher helfen. Knutschi und ne dicke Umarmung.
(Als PS natürlich noch ein Link, der Bezug auf das Kiffen gegen Schmerzen nimmt.)

Der Sonnabend begann mit dem Lesen dieser Email und es schrie mir eher nach dicker Tüte als nach der Umarmung. Gilt das schon als Spam, obwohl die Mail von einer Freundin kam? Und ist das wirklich meine Freundin? Hat dem ein oder der anderen der pubertäre Drogenkonsum mehr geschadet als mir? Ist diese Pubertät womöglich nie abgeschlossen worden? Oder ist die Experimentierfreude von damals in einen Lebensstil umgeschlagen, der nun zur Krankheit geworden ist? Denn mit Krankheit wird hier ja argumentiert. Cannabis wird mir als Heilmittel all meiner Probleme dargeboten, die ich gesundheitlich jemals hatte. Sie könne mir bestimmt helfen…? Gleichermaßen irritiert wie verstört denke ich darüber nach, wer hier eigentlich Hilfe braucht, denn ich bin kerngesund und habe in letzter Zeit auch keine Schmerzen gehabt. Mir fehlt da jegliche Anknüpfung. Da muckt seit Jahren nichts mehr. Und ich komme nicht umhin, mich zu fragen, welche Alibi-Krankheit sie denn kuriert. Ich hoffe inständig, dass es nicht das Gedankenkarussell ist, denn das hält vielleicht mal kurz an, dreht sich dann aber umso schneller oder vielleicht nie mehr wirklich, außer um sich selbst, was ja die langweiligsten Gesprächspartner auszeichnet, die sich allerdings selbst in der Gewissheit wähnen, die größten Dichter und Denker in unserem Universum zu sein. Nennt mich spießig, aber Alkohol hat ja auch schon nicht geklappt, obwohl auch dieser seit Ewigkeiten als Heilmittel eingesetzt werden kann. Ich arbeite schon zu lange in der Sozialpsychiatrie, als dass ich auf das Versprechen schneller Lösungen hereinfallen könnte. Daran glaube ich genauso wenig wie an Erleuchtung durch Bezahlung. Einige von denen, die diesem Versprechen auf den Leim gegangen sind, brauchen heute meine Behandlung, nachdem IHRE beispielsweise zur drogeninduzierten Psychose führte und vom Körper auch nur noch ein Häufchen Elend übrig ist. Denn wie jede andere Medizin, ist auch diese nicht in der Lage universell heilend zu sein. Vielleicht mag sie bei körperlichen Schmerzen kleine Wunder bewirken, bei seelischen tut sie es nicht. Und wie jedes andere Medikament, wenn man es denn als solches betrachten will, sollte es mit Bedacht dosiert sein und nur für begrenzte Zeit konsumiert werden. Nun ist der menschliche Körper und Geist nicht gerade dafür bekannt, gut Maß halten zu können, gerade wenn es zunächst Spaß macht und scheinbar die Erlösung bringen kann, die man sich erhofft. Wie gut sich Konsumenten plötzlich immer in der Medizin auskennen, wenn es darum geht, den Konsum zu rechtfertigen. Keiner dieser Personen würde doch mit einer solchen Überzeugung Morgenurin trinken, der im Übrigen aber mindestens genauso heilend sein soll. So wie es passt…
Und nein, danke, denn nun bin ich trotz ungünstiger Disposition und destruktiver und autoaggressiver Jugend so alt geworden, da fang ich doch jetzt nicht mehr mit dem Kiffen an. Irgendwann ist auch mal gut. Denn ich habe keine Lust darauf auf ewig ernsthaft irritiert und verstört zu sein.


Sonntag, 30. September 2012

Leerkörper

Sehr geehrter Herr Schulz, noch 1998 musste ich mich von Ihnen vor der ganzen Klasse auslachen lassen, als ich meinen überaus wohl formulierten Unfallbericht vorlas, weil Sie behaupteten, das Wort Personenschaden sei nicht existent. Pah! Vor einigen Tagen wurde dieses Wort von unserem Außenminister in der Tagesschau benutzt!!! Augen auf bei der Berufswahl!
Das würde ich im Nachhinein so manchem Leerkörper, oh Entschuldigung, Lehrkörper, nur allzu gerne raten. Ich erinnere mich noch an eine meiner Klassenlehrerinnen, die irgendwann im Unterricht anfing, vor uns Viertklässlern darüber zu schwadronieren, dass sie und ihre Yuppie-Freunde befürchteten, es würde aufgrund einer hohen Unzufriedenheit in Deutschland jederzeit ein Bürgerkrieg ausbrechen können. Sie und auch ein paar Bekannte hätten sich diesbezüglich natürlich schon gerüstet und entsprechende Fluchtmöglichkeiten sowie das Hab und Gut gesichert. Tja, und wir standen da – die Todesangst im Gesicht und völlig aufgelöst nach Hause laufend und unsere Mütter bestürmend. Meine Panik musste ich noch bis ca. 20 Uhr allein in Schach halten – meine Mutter war vollzeitbeschäftigt – und wenig später auch nicht begeistert, als die selbe Lehrerin inbrünstig vor Riesenkraken warnte, die man noch gar nicht erforscht hätte, die aber jederzeit aus dem Meer kommen könnten (und die Weltherrschaft anstreben würden)!
Gerade jetzt, wo ich das so niederschreibe, bin ich ganz begeistert, dass aus mir doch noch was geworden ist – wie auch immer!? Es grenzt eigentlich fast an ein Wunder!  In der Schule habe ich das Wissen dazu allerdings nicht erworben, denn ich erinnere mich auch, dass unsere Heimatkundelehrerin (=Sachkunde in der DDR, bloß völlig unsachlich) davor warnte, unsere Körperhaare zu entfernen. Niemals sollten wir das tun, denn dann würde unsere Haut nicht mehr atmen können und wir quasi ersticken. (Ist mir neulich beim Beine rasieren eingefallen, das ich wie durch ein Wunder überlebte.) Ja, und was mache ich nun mit all dem unnützen Wissen zu Pioniergeburtstagen und anderen sozialistischen Feiertagen? Das war gut, um nicht auf die Pennerbank oder in die Hilfsschule zu kommen (und auf beiden war man schneller als man gucken konnte), aber im Leben hat mir das nichts gebracht. Eigentlich ähnlich wie Pi (3,14 irgendwas). Ich habe lediglich von Zeit zu Zeit das Gefühl, irgendwann ist das Leben wie die dritte Quadratwurzel aus Pi – für mich nicht berechenbar und völlig unverständlich. Ein Orientierungskurs fürs Leben war die Schule jedenfalls nicht. Allein die Begrifflichkeiten führen schon in die Irre. Sportfest – das ist genauso unsinnig wie Frohe Botschaft: Nichts kam mir in meiner späteren gesamtdeutschen Jugend freudloser vor als der aufgezwungene und angstmachende sonntägliche Gottesdienst. Und Sportfest?? Schulsport war nie festlich, besonders nicht, wenn man die Dicke war, die in keine Mannschaft gewählt wurde, weil sie beim Umrunden des Sportplatzes immer asthmatischer Bummelletzter war. Ja, gut, auch beim Bockspringen sprang ich nicht drüber, sondern - wenn überhaupt und es gut lief - dagegen. Tja, und dann bei der Sportlehrerin, die ich hatte: Die ließ einen im Schlübber turnen, wenn man sein Sportzeug vergessen hatte. Wenn Sport da nicht Spaß macht!
Gestern habe ich meinen alten Taschenrechner gefunden. Von oben bis unten bekritzelt. Ich konnte aber noch entziffern: Es gibt einen Ort, wo die Sonne nie lacht, wo der Mensch, den Menschen zum Idioten macht, wo es gibt weder Mut noch Tugend, das ist die Schule, das Grab meiner Jugend. Das hatte Anne Müller mal draufgekritzelt. Soll all das unnütze Wissen da bleiben. Begraben.

Sonntag, 23. September 2012

Casting Blogger

Warum blogge ich eigentlich? Ob ich blogge, mit dem Hintergedanken, entdeckt zu werden und vom Schreiben leben zu können? Solche Fragen stellen nur Anfänger, selbst wenn viele Aufhörer immer noch dieses Fünkchen Hoffnung in sich tragen. Und: Ich habe keine Antwort! Vielleicht blogge ich wirklich, um grundsätzlich eine Möglichkeit zu haben, Beiträge zu veröffentlichen – so ganz frei von der Zensur. Frei von der Zensur bin ich allerdings nur, weil ich kaum Leser habe. Wo keiner guckt und liest, kann sich auch niemand beschweren und zensieren. Das Internet als Medium erkannt und entdeckt zu werden? Für wen? Ich glaube, hier gilt das, was auch außerhalb des Internets gilt: Bekannt werden die, die Multiplikatoren haben – und die werden bei Anmeldung nicht automatisch mitgeliefert. Vielleicht klappt das mit dem Singen besser – als Schreiberling, der kein Interesse daran hat, seine Beiträge, Geschichten und Romane auf einer Bühne zu tanzen oder medienwirksam in ein Mikro zu schreien, kaum. Angeblich erhalten Buchverlage in Deutschland um die 80.000 Manuskripte im Jahr. Wer da glaubt, im Internet sei er besser aufgehoben, um auf sich aufmerksam zu machen, ist schief gewickelt. Vielmehr schwimme ich hier in einem Meer von Bloggern, die die 80.000 weit überschreiten. Hier ist man noch egaler, wenn es das denn gibt. Beliebig. Hier geben auch die ihren Senf dazu, die keinen geraden Satz formulieren können und nicht mal eine grobe Vorstellung vom Wort Manuskript haben – und zwischen all denen muss man erst mal gefunden werden!
Nicht nur ich musste schon feststellen, dass Menschen in Verlagen keine Phantasie haben. Ein Verlag ist letztendlich auch nur ein Gewinnmaximierungsunternehmen, nicht kreativ. Reichen Sie Exposé und Vita ein. Die Vita zählt dann aber nicht, weil diese immer schon aufs Schreiben bezogen sein soll, was mir offiziell ja noch niemand erlaubt hat. Immer soll man schon den ersten Schritt gemacht haben. Und schließlich heißt es dann wieder: Tut uns leid, aber wir verlegen jetzt lieber das Buch von Manuela Hundefänger, die sich dienstags erfolgreich auf Vox räkelt und auch schon gewinnbringend glitzerpinke Klobrillen mit ihrem Konterfei drauf verkauft. Die Aufgabe und das Glück in diesem Leben sind wohl nicht nur, seinen Platz zu finden, sondern auch, diesen einnehmen zu dürfen. Und man muss sich davon losmachen, dass dieser Weg logischen Regeln folgt.
Ja, vielleicht blogge ich auch deshalb. Es ist auf den ersten Blick logisch, dass das Bloggen Türen öffnet, auf den zweiten (realistischen) Blick völlig aussichtslos, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und ICH SEHE ES EINFACH NICHT EIN! Selbst, wenn ein Blog nicht die richtige Frequenz sein sollte, ein anderer Kanal steht gerade nicht zur Verfügung - keine Reality-Show für angehende Schriftsteller und Autoren.
Und, was soll’s? Natürlich will ich gern vom Schreiben leben können. Andererseits lebe ich nur noch, weil ich schreibe – lebe ich nicht allein deshalb schon davon?
 

Donnerstag, 20. September 2012

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

Politik ist nicht unbedingt meins und ich habe auch keine Ahnung. Ich verstehe die Verklüngelungen nicht und erfasse ebenso wenig komplexe politische Zusammenhänge, aber ich verstehe, wenn jemand eingesperrt wird, nur weil er seine Meinung kund getan hat. Und ich weiß, was Unrecht ist - und Dummheit. Und da wird das Private dann sogar politisch. Besonders, wenn man in einem Land geboren wurde, das es inzwischen zwar nicht mehr gibt, aber das auch so zu funktionieren glaubte. Ein Irrglaube. Und heute für die meisten schon so lang her, dass es selbstverständlich ist,  sich auszudrücken - auf welche Art und Weise auch immer. Gern erschöpft sich das auch in unendlichem Gejammer. Aber von welch unschätzbarem Wert das eigentlich ist, vergesse ich im Alltag. Dabei musste ich noch als Grundschülerin in der POS Friedrich Engels Kampfspiele im Wald absolvieren und durch verräucherte Areale robben - nur falls der Ernstfall eintritt und der Imperialist und Aggressor angreift. Wir müssen ja vorbereitet sein und unsere sowjetischen Freunde unterstützen. Und vergiss nicht, dass du die Mainzelmännchen nicht kennst und auch nicht weißt, was eine Barbie ist, denn Westfernsehen hast du noch nie gesehen (falls die Lehrerin mal fragt)! Die meisten unserer Eltern wollten Veränderungen, wollten nicht mehr eingesperrt sein, wollten sagen können, was sie wollen. Was haben wir daraus gemacht? Nichts. Es gibt immer noch viel zu tun, sind es auch andere Themen. Demokratische Möglichkeiten, die man einst so herbeigesehnt hat, werden kaum genutzt, was wiederum die Gefahr birgt, dass sie eines Tages verschwinden. Macht Freiheit lethargisch? Und hält wirklich nur die Diktatur den Freiheitssinn lebendig, wie es Sigmund Graff mal gesagt haben soll?
Und warum nutzen wir unsere Freiheit nicht, um anderen zu helfen, die diese Freiheit nicht haben? Redet eigentlich noch irgendjemand über Pussy Riot? Als das Thema frisch war, bemalte sich doch sogar Madonna mit Parolen zur Freilassung. Und nun? Alles vorbei? Die Revolution hat mal wieder nur für eine Schlagzeile gereicht. Nicht auszudenken, was ich heute wäre, wenn die Mauer nicht gefallen wäre. A) Mutter von drei Kindern und Sekretärin in der LPG, B) Lehrerin und Parteimitglied, C) inhaftiert, D) Spitzel?? Von solchen Gedankenexperimenten halte ich eigentlich nichts, denn sie blieben hypothetisch. Theoretisch will jeder auf der richtigen Seite stehen, praktisch kann man trotzdem das Böse unterstützen.

Mittwoch, 5. September 2012

Erleuchtung erwandern

Wandern oder gar Pilgern ist seit einiger Zeit ja mehr als up to date und gilt als Garant der Erleuchtung. Einmal Pilgern bitte und schon weißt du, wo es in deinem Leben lang geht oder gehen sollte. Der Buchmarkt ist von Jakobsweg-Romanen und Ratgebern überschwemmt: The place to be. Also, für mich mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl einen großen Bogen drum zu machen: Zuviel Ablenkung und vermutlich hat sich schon die ein oder andere Fast-Food-Kette an verschiedenen Rastplätzen entlang des Weges niedergelassen. Nein, danke! Die Erleuchtung hätte ich aber trotzdem gerne, obwohl sie längst in mir schlummert und manchmal auch schon herausschaut. Ich wollt sie nun mal richtig befreien. Und wenn das durchs Wandern möglich ist, immer her mit den Abenteuern! Ich ging als Kind schon gern spazieren. Ich gehe ständig zu Fuß, wo andere den Bus nehmen. Ich gehe gern. Einfach laufen und die Gedanken treiben lassen.
Doch, was soll ich sagen? Es war nicht schön. Es war nicht leicht. Es war gar nicht lang genug, aber es war zumindest die Ahnung, wie es sein könnte, sich frei zu laufen, sich so zu schinden, bis alles scheiß egal und der Kopf frei ist. Aber vor allem war es Blasen, geschwollene Hände, wunder Hintern, sich im Wald verlaufen und Angst haben und kein Quartier finden. (Der Norddeutsche ist eben nicht auf Wanderer eingestellt.) Weit und breit nur Waldgeräusche und ich. Sieben Stunden strammen Schrittes. Kaum Pausen, kaum Essen – aber das Ziel vor Augen, das unbedingt erreicht werden muss, EGAL WIE!
Es war auch eine mit Geld nicht zu bezahlende Mitwanderin, ein Aufgeben gilt nicht, ein Ängste überwinden und die Feststellung, dass es funktioniert und mehr geht, als man denkt, wenn man sich selbst den Weg versperrt. Es war die Begegnung mit der Zivilisation, die interessiert und belustigt schaute, wenn wir vom Wald in ihr Dorf kamen.
Und es ist das Gefühl, ohne Rucksack nicht mehr gehen und stehen zu können, weil das Ding dich scheinbar zusammen und aufrecht gehalten hat. Es ist auch Stolz, es geschafft zu haben.
Und schließlich ist es der dringende Wunsch in den Wald zurückzukehren, spätestens wenn du bei deiner Rückkehr im Bus in Hamburg sitzt und von einem Alkoholiker-Teenie fast bekotzt wirst.
Aber die Erleuchtung ist es nicht.

Sonntag, 26. August 2012

Mein Wort zum Sonntag

Sonntag und ich - wir konnten uns noch nie leiden. Ich glaube, es reicht nicht mal zu einer Hassliebe. Natürlich liebe ich es, dass Sonntage in der Regel frei von Erwerbsarbeit sind, aber ich hasse es umso mehr, dass der Tumor einer ganzen Woche Erwerbsarbeit so deutlich vor mir liegt. Sonntags bin ich unruhig. Unruhig, weil ich weiß, dass die Freizeit, die ich noch einen lieben langen Tag habe, nicht annähernd ausreichen wird, um all das zu schaffen, was ich im Laufe der Woche vor Erschöpfung nicht geschafft habe, und was ich in meinem bisherigen Leben nicht geschafft habe, aber unbedingt noch machen und Sonntag anfangen will. Nicht nur das Leben ändern, sondern auch das Ändern leben.
Aber dann ist Sonntag meist einfach der Tag des Abschiedes. Wenn man Besuche macht, fährt man in der Regel sonntags zurück, weil das Monster Arbeitswoche zu Hause auf einen wartet. Mein mir vertrauter Lebensabschnittsgefährte verabschiedet sich ebenfalls sonntags. Und mit jedem Sonntag wird mir deutlicher, dass wir in sieben Wochentagen gerade mal zwanzig Stunden zusammen verbringen, wovon wir ca. elf Stunden schlafen. Wie lange ist man bei Umsetzung eines solchen Beziehungskonzeptes überhaupt in der Lage vertraut zu bleiben?
Und spätestens Sonntagabend wird es auch der Abschied von allen Plänen, die man gemacht hat. Denn - wie wusste John Lennon schon - Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne macht. Es bleibt die Feststellung, dass das Wochenende wieder vollgestopft war, vorrangig mit Nützlichkeitsdingen und Pflichtterminen.
Und Sonntag soll auch der Tag des Herrn sein. Das passt, denn alle Kirchen, die ich kenne, sind  eher depressiv - so wie ich am Sonntag. Die Erlösung (wenn wir hier schon mal religiös angehaucht sind) erhoffte ich in einem sonntäglichen Yogakurs. Zunächst lief das auch wie am Schnürchen. Ich kam runter, profitierte sogar noch montags davon und manchmal am Dienstag. Aber nun... Pustekuchen.
Meine Abneigung gegenüber dem Sonntag und meine Unruhe, die sich dann ins Unermessliche steigert, verhalten sich proportional zu meiner grundsätzlichen Unzufriedenheit. Das habe ich letzte Woche festgestellt. Nix mit yogischer Entspannung. Ich war kurz davor Möbelstücke zu zerlegen, so aggressiv wurde ich allein bei den Ansagen meiner Yogalehrerin in der Meditationsphase. Von wegen Kieferentspannung oder nachspüren. Alles, was ich spürte, war unbändige Lust irgendwo draufzuprügeln, etwas zu zertrümmern oder laut loszuschreien. Und nach der Yogastunde, an der Bushaltestelle wartend, mutierte ich dann erst recht zum Grinch. Jedenfalls ging mir das verliebte (ebenfalls wartende) Pärchen total auf den Geist. Und dann diese Knutschgeräusche. Können die das nicht zu Hause machen?
Ich weiß auch nicht, aber wenn Sonntag ein Ruhetag ist, dann mache ich was falsch. In mir arbeitet es unaufhörlich. Aber das liegt wohl nicht am Sonntag, sondern vielmehr an mir!?

Dienstag, 14. August 2012

Ich habe verstanden

Die Tussi in mir war bis ca. 14 Uhr sediert, doch während einer Busfahrt wurde sie irgendwie intubiert und so stark beatmet, dass sie quasi auferstanden ist und mich zum Friseurbesuch drängte. Scheiß gespaltene Persönlichkeit! Habe ich mich bisher über den Typen lustig gemacht, der einen Biber erschlagen hat und ihn nun auf dem Kopf trägt, während er im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Schunkel-Sendungen präsentiert, so kann ich dazu heute nur sagen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen! ODER: Was dem einen sein Biber, ist der anderen ihr Fuchsschwanz. Dabei sagte die Friseurin, nachdem sie mir die Haare gewaschen hatte, ganz laut und deutlich: Ich habe verstanden, dass sie die Haare sehr viel kürzer haben möchte und wieder einen Pony wollen. Ich bestätigte. Sie nahm die Schere in die Hand und hielt sie an meinen Kopf und fragte: So lang etwa? Und ich: Ja, genau so. Die Schere befand sich ungefähr auf Kinnhöhe. Und ich: So völlig zufrieden, ganz in der Hoffnung jemanden gefunden zu haben, der mich versteht. Ein Vergnügen von kurzer Dauer, denn wie immer: Wirklich??? Wieder die unterschwellige Weigerung zehn Kilo Haar zu entfernen! Oder müssen Friseure aus rechtlichen Gründen so genau nachfragen, weil andere Frauen zimperlicher sind und um den Erhalt eines jeden langen Haares kämpfen? Ich sehe mein Haar als nachwachsende Ressource und es hat mich noch nie enttäuscht. Enttäuscht bin ich lediglich wieder vom Ergebnis. Ich habe weder einen Pony noch sind die Haare sehr viel kürzer, aber nun kommen wir zum Stichwort Fuchsschwanz: In der Rückansicht sieht es aus, als hätte mir diesen jemand angeschweißt – neudeutsch: Extremstufenschnitt! Gleichzeitig frage ich mich, ob das nicht auch eine Form eines Extrem-VoKuHiLas ist, den ich in normaler Version schon als Kind der 80er abgelehnt habe.
Nein, verstanden haben wir uns nicht. Vielleicht drücke ich mich unklar aus? Bin ich zu zurückhaltend in der Artikulation meiner Erwartungen? Andererseits will ich durch eine überhöhte und aggressiv vertretene Anspruchshaltung auch nicht Gefahr laufen, dass die Friseurin sich beim Schnitt an mir rächt. Es gibt schlimmere Muster auf dem Kopf als das, was ich nun trage.
Mein Beruf lebt von Kommunikation und bei der Arbeit ist mir meine Unfähigkeit dazu nie aufgefallen. Vielleicht hätte ich nicht in allen Semestern schlafen sollen, in denen es ums Miteinander Reden ging. Gleich nachher werde ich mal meine alten Unterlagen raussuchen und erforschen, wie das so läuft - mit Sender und Empfänger und dem inneren Team.  Also, was mein Team und ich als Sender will, ist mir schon klar, aber scheinbar kann ich es dem Empfänger nicht verklickern. Und der nächste Friseurbesuch kommt bestimmt. Zwar nicht so schnell, aber beim nächsten Mal, in so ein bis zwei Jahren, möchte ich wirklich verstanden werden! Und wenn mir das Leben Zitronen gibt, mix ich mir jetzt die Limonade und freu mich darüber, dass sie es wohl gut gemeint hat und ich zumindest Neid für meine Haarsubstanz und mein Haar im Allgemeinen geerntet habe. Und dann überleg ich mir, welche Mütze ich morgen – trotz hochsommerlicher Temperaturen – trage.

Samstag, 4. August 2012

Der Tag an dem ich Tussi wurde

Ich war noch nie im Leben so mit meinem Aussehen beschäftigt wie an dem Tag. Weil ich mich innerlich so alt fühle, wie ich es vielleicht nie werde? Weil ich gefrustet und verbittert von der Broterwerbstätigkeit bin, die mich ganz grau im Gesicht werden lässt? Und darum sprach mich nichts mehr an, als die Werbung einer Klatsch-und-Tratsch-Zeitung, die es jetzt in einem unschlagbar günstigen Doppelpack zusammen mit einer Modezeitschrift gibt. Die musste, die wollte, die hatte ich unbedingt zu haben! So sehr, dass ich am selben Abend noch rüber zur Tankstelle gelaufen bin und das Päckchen erwarb. Und ehe ich mich versah, ersetzte ich meinen kaputten Staubsauger am nächsten Tag durch einen, der bestimmt auch bald kaputt ist, aber dafür billig, und kaufte mir für das am Staubsauger gesparte Geld ein paar wunderschöne Schuhe. Ticke ich noch ganz richtig? Und ich musterte jede Frau im Bus und auf der Straße. Anschließend musterte ich mich im Spiegel und konnte mich selbst nicht sehen, denn wie sehe und sah ich eigentlich aus? Wie ein Bauerntrampel!
Mal abgesehen davon, dass ich über weniger als gar keine modischen Kenntnisse verfüge, wird die Kleiderwahl zusätzlich durch den Job eingeschränkt, für den ich praxistauglich gekleidet sein muss. Macht die Position, die man bekleidet, auch die Bekleidung? Könnte man da nicht doch noch was machen? Polieren, aufhübschen, umziehen, Haare schneiden, Haare entfernen, straffende Lotion...???
Da kam mir die Rubrik Gestylt wie die Stars oder auch Klau den Look richtig gelegen. Will ich alles. Diät der Stars? Mach ich jetzt auch. Pflegeprodukte der schönsten Frauen der Welt? Brauch ich dringend. Mein Lack ist ab. Ich hab mir ganze Seiten aus dem Heft rausgerissen, voll mit Klamotten, die ich kaufen will, unter anderem ein sehr schöner taillierter Blazer. Bis ich dann feststellte, dass nicht nur der Job den Look bestimmt, sondern auch der Geldbeutel, und ich es mir selbst nicht leisten kann, ein Abklatsch der Stars zu werden. (Hallo?! Aber 200 Tacken für ein Paar Ballerinas?) Na gut, aber ich fand ja dann die oben erwähnten Schuhe und auch einen Second-Hand-Laden, für den ich durch ganz Hamburg fuhr, und ergatterte alles, was ich mir vorgestellt hab, um die Transformation zu vollziehen. Ich wusch das alles noch am selben Abend - Geduld war noch nie meine Stärke - um es am nächsten Tag auszuführen. Tja, das tat ich dann auch, aber was soll ich sagen? An mir passte das alles nicht zusammen. Was bei anderen gut aussieht, wie bei der einen schönen Frau im Bus, die ich jeden Morgen bewundere, an der ich mich gar nicht satt sehen kann (sie trägt übrigens auch einen todschicken taillierten Blazer), die Coolness, Entspanntheit, Kreativität und alles, was ich modisch anstrebe, vereint, und dazu noch ein hübsches Baby hat, tja, das alles ist auf mich leider nicht übertragbar. Ich bin es nicht. Entweder man hat es oder nicht. (Wobei es wohl ausschließlich darum geht, sich gefunden zu haben, um dann das richtige auszuwählen. Und nicht darum, einfach etwas überzustülpen, um jemand zu sein, der man nicht ist.)
Als ich dann auf Arbeit ankam und meine Kollegin sagte, meine Frisur würde gut aussehen, die ich schon bereut hatte, als unten die Haustür hinter mir zuschlug, munterte mich dies auch nicht auf. Da war es schon vorauszusehen. Ich würde nicht synchron mit dem Tag werden. Jedenfalls nicht als das, wozu ich mich erschaffen hatte. Ich bin kein Typ für lange Pflegeprogramme und Ausdauershopping. Wenn ich meine Beine rasiere, sind sie auch nicht glatt, sondern ich hab Juckreiz und das bei Berücksichtigung sämtlicher Tipps für ultramegasuper empfindliche Haut. Wenn ich mich schminke, sehe ich aus wie angemalt. Und trage ich den taillierten Blazer, sehe ich aus wie eine Bibliothekarin. Vielleicht war es die Sehnsucht einfach einmal von schönen Dingen umgeben zu sein, es wert zu sein. Aber das muss anders, nämlich einfach und allein ICH sein! Dann klappt‘s auch wieder mit dem Spiegel.
Und auch in anderer Hinsicht war dieser Ausbruch nicht unbedingt die beste Idee: Der Staubsauger. Was soll ich sagen? An Saugkraft, wie ich es ursprünglich befürchtet hatte, fehlt es ihm nicht. Aber wie kann aus so einem kleinen Teil - abgesehen von Babys - so viel Lärm kommen? Ich denke, für seine Handhabung gelten die gleichen Arbeitsschutzgesetze wie für die Bedienung eines Presslufthammers. Ich habe noch nie so schnell die Wohnung gesaugt, immer in der Befürchtung, das Material hält nicht oder der Verlust meines Mietvertrages stünde kurz bevor.
Tussi, stirb!

Freitag, 6. Juli 2012

Sommer vorm Balkon

Ich weiß noch, wie es war: Zeugnisausgabe und dann die Unendlichkeit des Sommers, die Ewigkeit im Blick und die Gewissheit, dass die Schule so weit entfernt ist, dass der Wecker scheinbar nie mehr klingeln wird und ich nur im Moment leben kann, synchron mit dem Tag und ohne Verpflichtung zu Nützlichkeitsdingen.
School’s out for summer – Bei mir ist school out forever und mein Leben besteht nur noch aus Nützlichkeitsdingen. Na ja, fast. Neulich ist es mir gelungen eine Woche überhaupt nicht nützlich zu sein. Herrlich! In einer Ferienwohnung, wo mein Balkon 5 Meter vom Meer entfernt war und ich genau wusste, dass Sonne gefährlich ist, ich aber nichts dagegen tun konnte, dass es mich magisch zu ihr zog, um mein Akku aufzuladen. Nicht sonnengebräunt, sondern sonnengebrannt. Scheiß egal. Ich war noch nie so sicher, für das Meer geboren worden zu sein, fürs schnurcheln auf der Hängematte, fürs surfen, fürs von Sonne umgeben sein und zufrieden in den Tag hineinleben. Das Meer war leider noch nicht ganz so weit wie ich – mit bescheidenen 13 ° C...
Aber egal, ich gleite, ich bin die Leichtigkeit des Seins. Meer ist alles, ich bin Meer und mein mich begleitender Freund schon völlig eifersüchtig, weil ich den ganzen Tag nur davon spreche. Wovon auch sonst? Alles ist so fantastisch, dass ich einfach nichts zu bemängeln habe. Mein Gehirn arbeitet vielleicht noch zu 30 % - gerade genug, um die überlebenswichtigen Grundbedürfnisse zu managen. Ich beobachte Möwen und finde sie drahtig. Ich höre die Wellen und lachende Menschen im Café unter meinem Balkon, wenn ich ein Nickerchen halte, was ich gleich nach dem Aufstehen und dem Morgenkaffee mache.

Ich weiß einfach nichts mehr, was mich in meinem anderen Leben ausmacht, und es ist mir völlig egal. Ich bin der alte Mann die junge Frau und das Meer!

Donnerstag, 5. Juli 2012

Friseur + ich = Frequenzstörung

Gibt es eigentlich einen Friseur, der meine Sprache spricht? Ich jedenfalls sehe nach dem Friseurbesuch häufig aus, als hätte sich an meinem Pony ein Minisäuger satt genagt. Es könnte kaum schlimmer sein, hätte ich es selbst gemacht. Meist war ich dann sogar ganz zufrieden – abgesehen von Verfärbungen, die nicht eingeplant waren, ähnlich der plötzlich auftauchenden Ungleichmäßigkeiten. Grrh.
Und nun laufe ich schon wieder seit Wochen mit dem Vorhaben zum Friseur zu gehen an jedem Friseurgeschäft vorbei und mache einen auf Hippie Braut – es wächst und gedeiht, aber ohne Form und Schnitt. Wir sprechen einfach nicht dieselbe Sprache, die Friseure und ich, senden nicht auf derselben Frequenz, was wiederum grundsätzliches Unwohlsein hervorruft, mit dem Resultat, dass ich unentspannt auf dem Stuhl sitze und ich es sowohl anstrengend finde mich mit ihnen zu unterhalten als auch mich nicht mit ihnen unterhalten zu können, weil wir keine Themen finden, aber der Zwang zur Unterhaltung zu bestehen scheint. Für mich ist Friseur anstrengender als Zahnarzt.
Wie finden andere Leute denn immer ihre Friseure, die dann sogar zu Stammfriseuren werden? In den Gelben Seiten wohl kaum. Vor den meisten Läden habe ich Angst. Oder wer möchte Kopf und Kragen bei Haar-a-Kiri, Haarige Angelegenheit, Charakterkopf, Der Haarlekin oder Wuschelkopf riskieren? Bei Haaren bin ich einfach humorfrei!
Und ich habe auch das Bauchgefühl, dass Schnitt und Farbenrausch, Ali Barber und Blondis Frisurstube nix mit mir anzufangen wissen. Ich möchte mir auch gar nicht vorstellen, was bei Himmel und Hoelle so los oder was mit Haarscharf gemeint ist. Wie bei Klamotten halte ich es auch mit meiner Frisur: Ich will nicht den angesagten Konformisten-Look und ich will auch nicht hören: Oh, die schönen Haare, die schneid ich nicht ab! Ja, aber darum komm ich doch und darum haben sie einen Friseursalon, um Leuten die Haare abzuschneiden, wenn sie das wünschen. Vielleicht geh ich zu Abschnitt, in der Hoffnung, dass der Name Programm ist?!

Sonntag, 24. Juni 2012

Mpf…?!

Gab es nicht auch einmal Zeiten, in denen man für Gewinne so richtig was leisten oder wissen musste…? Und wann genau ist eigentlich Folgendes passiert?
Wie heißt der Schauspieler Stallone mit Vornamen?
A)   Ostern
B)   Weihnachten
C)   Silvester
Was können die Teilnehmer von Deutschland sucht den Superstar gewinnen?
A)   Plattenvertrag
B)   Bausparvertrag
Wie wurde Michael Jackson auch genannt?
A)   King of Pop
B)   König der Löwen
Was kann der Kandidat bei Schlag den Raab gewinnen?
A)   1,5 Million Euro
B)   Einen kleinen Hund
Wie heißt Deutschlands Spitzentorschütze bei der diesjährigen EM?
A)   Mario Gomez
B)   Speedy Gonzales
Mir stellt sich im Moment vor allem die Frage, ob wir A) immer bekloppter werden und richtige Fragen nicht mehr beantworten könnten (… und ich widerspreche hiermit gern der Sesamstraße, dass es dumme Frage nicht gibt… Wer solche Fragen stellt, IST dumm.) oder ob wir B) einfach nur das Portemonnaie dubioser Gewinnhotline-Betreiber zum Platzen bringen sollen, denn je leichter die Frage, desto mehr Anrufer (... was ebenfalls sehr dumm ist, da die Chance wirklich etwas abzugreifen, wahrscheinlich geringer ist, als vom Blitz erschlagen zu werden. Die Chance aufzufliegen, dass man dämliche Sendungen guckt, ist dafür umso größer…(Anmerkung der Redaktion: Ich gucke diese Sendungen natürlich nicht, sondern recherchiere im Internet;))).
Diese Gewinnfragen haben ungefähr das gleiche Niveau wie folgende fiktive Unterhaltung, der ich gerade beiwohnen durfte und die ein deutscher Musikkanal in der Werbepause sendet, auf dem nur noch Reality-Shows so ganz ohne Musik laufen (Schwanger mit 11, Hirn aus und weg, o.ä.).:
Darstellerin 1: Oh, schau mal. Da ist Mark.
Darstellerin 2: Mmh, der ist ja süß!
Darstellerin 1: Ich kenn ihn von der Uni.
Und spätestens nun wird es doch etwas unrealistisch, dass Darstellerin 1 oder auch 2 es überhaupt bis dahin geschafft haben:
Darstellerin 2: Geh doch mal rüber zu ihm.
Darstellerin 1: Nö, ich weiß nicht.
(Anmerkung der Redaktion: Scheint mir auch so!)
Darstellerin 2: Wie? Hast du deine Chancen denn noch nicht mit dem Love Calculator abgecheckt?
Und dann kommt auch schon die Aufforderung: Sende nun eine SMS an XXXXX und finde heraus, ob dein Schwarm zu dir passt (Anmerkung der Redaktion: ODER LASS ES EINFACH BLEIBEN!!!!!!!!!!).