Freitag, 27. Januar 2017

Alternative Fakten

„Wir haben 2017 ein magisches Jahr. 🙂🙃🙂🙂🙃🙃🙂 🙂
01-01-2017 Sonntag🙃 🙃
02-02-2017 Sonntag🙂 🙂
03-03-2017 Sonntag🙃 🙃
04-04-2017 Sonntag🙂 🙂
05-05-2017 Sonntag🙃 🙃
06-06-2017 Sonntag🙂 🙂
07-07-2017 Sonntag🙃 🙃
08-08-2017 Sonntag🙂🙂
09-09-2017 Sonntag🙃 🙃
10-10-2017 Sonntag🙂 🙃
11-11-2017 Sonntag🙂 🙂
12-12-2017 Sonntag🙃
In diesem Kalenderjahr hat der Juli 2017 (dies ist ein einzigartiges Phänomen in unserem Leben) 5 Freitage, 5 Samstage und 5 Sonntage. Dies geschieht alle 823 Jahre und in China heißt es "Tasche voll mit Geld". Sende diese Nachricht an alle deine Freunde und innerhalb von 4 Tagen sollte Geld dich überraschen. Auf der Grundlage von Feng Shui Chinesisch: Diejenigen, die dies nicht weitersenden, verlieren eine große Chance. Ich weiß es nicht aber man kann  nie sicher sein .... 😘

Das hat mein Telefon mir gestern ausgespuckt und ich muss sagen: Zumindest zieht 2017 es bis jetzt voll durch. Und für Menschen ohne Kalender und Anhänger alternativer Fakten geht der Plan bestimmt total auf, aber mich stört es irgendwie schon, dass kaum ein genanntes Datum wirklich ein Sonntag ist und der Juli nicht fünf (sondern vier!) Freitage haben wird - so wie mich auch alle anderen Realitätsignoranten stören. Bin für Taschen voller Verstand statt Taschen voller Geld.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Schade


"Schade, dass es dieses Jahr nicht klappt, dass wir uns zu Weihnachten sehen! Ich hätte so gern das Gesicht gesehen!" Vielleicht wäre das auch ganz sinnvoll gewesen - einfach mal zum Nachdenken.
Ich glaube, ich habe mich an Weihnachten noch nie so unwohl gefühlt, war noch nie so wütend, fand unseren Lebensstil noch nie so pervers. Während in anderen Teilen der Welt Kinder verhungern, flüchten, zerbombt werden, ging mein Kind in einer Flut von Paketen unter. Und das Gesicht hätte ich dem Kind und mir gern erspart. Schon Wochen vorher kamen Pakete aus allen Himmelsrichtungen. Ich wusste, dass Oma und Opa eine Spielküche schenken wollten, doch die Pakete, die aus dieser Richtung kamen, hatten eher das Ausmaß, als würde es sich um eine richtige Küche handeln.
Unsere Eltern sind geschieden, d.h., es gibt Oma und Opa doppelt, ja vierfach. Und so verhält es sich dann auch mit den Geschenken. Meine Versuche der Einflussnahme im Vorfeld stießen weitestgehend auf taube Ohren. So kamen zur Küche (die in der Tat besser ausgestattet ist als meine) singende Plastikkinder, Plüschtiere, Bücher, Klamotten (die viel zu klein sind), ein ganzer Fuhrpark und ja, auch Tonnen von Süßigkeiten, obwohl sich alle oben genannten Personen immer wieder darüber beschweren, wieviel die Kinder heutzutage naschen.
“Ach, Weihnachten mit Kindern ist so schön!“
So schön verzweifelt und überfordert. Mein Kind jedenfalls war völlig verstrahlt und wusste gar nicht, wo es zuerst hingucken soll!
Ich frage mich ernsthaft, zu was Weihnachten verkommen ist. Die vielen Geschenke waren für den Moment schon scheiße und das möchte ich hier in aller Deutlichkeit noch einmal sagen, so wie ich es bereits allen schon am Telefon oder persönlich mitgeteilt habe und nun natürlich die undankbare Tochter, Schwiegertochter, Öko-Terroristin oder sonst was bin, aber mein Kind und ich bzw. wir brauchen nicht noch mehr Plastikscheiße oder andere unsinnige Sachen, bei denen der Eindruck entsteht, dass Großeltern oder andere Schenkende sich eigentlich und ausschließlich selber freuen, weil sie das verschenkte Teil so niedlich finden oder früher selbst gern gehabt hätten.
Und über die Scheißigkeit des Momentes hinaus bleibt dann noch die Frage, wo solch eine Geschenkeorgie hinführt. Wo bleibt die Besinnlichkeit, die Entspannung, die Fähigkeit sich freuen zu können oder das einfache Beisammensein? Ich befürchte, dass Kinder, die noch vor dem zweiten Geburtstag komplett ausgestattet, eingerichtet und materiell überschüttet werden, eine Erwartungshaltung an das Leben entwickeln, die für alle Beteiligten ungünstig ist und vermutlich dazu führt, dass ich zum 10. Geburtstag einen Kredit aufnehmen muss, um die Reise zum Mond zu finanzieren. Und glücklich ist dann keiner von uns.
Was wir wirklich brauchen, ist Hilfe und Unterstützung, sind Omas und Opas Interesse und vor allem Zeit. Wenn Mama krank ist, freut sich neben Mama auch das Kind über anderweitige Bespaßung. Grundsätzlich würden wir uns freuen, wenn es nicht immer nur bei Bekundungen bleiben würde, mal aufpassen zu wollen, sich zu besuchen, etwas gemeinsam zu unternehmen, denn was mich betrifft, so war ich das letzte Mal vor ca. zwei Jahren allein auf dem Klo und bin ob des unmenschlichen Pensums mit Arbeit, Haushalt, Beziehung und anderer Notwendigkeiten und auch aufgrund der bedauerlichen Abwesenheit aller Verwandten und Bekannten oft am Rande meiner Kraft. Als Paar waren wir vor der Geburt das letzte Mal aus. Dass wir infolge all dessen kurz vor dem Ruin unserer Ehe stehen, ist nur logische Konsequenz.
Wenn ihr was für das Kind tun wollt, dann schenkt Zeit. Zeit für das Kind, Zeit für uns.
Alles andere ist einfach nur schade und macht auch nicht das wieder gut, was ihr bei mir bzw. uns in der Kindheit versäumt und versaut habt. Und schade ist auch, dass offenbar keiner etwas dazu gelernt hat.