Es nagt schon die ganze Woche an mir. Am Montagmorgen
fuhr ich mit der S1 von Altona nach Barmbek. Dort angekommen, standen gleich
vor der Tür zwei wahnsinnig wichtige Hochbahn-Sicherheits-Menschen, die man
quasi umlaufen musste, um aus der S-Bahn zu gelangen. Wissendes Lächeln, sich
breiter machen, als man ohnehin schon ist... Alle durften passieren, aber der
Hinz-und-Kunzt-Verkäufer, der gleich nach mir ausstieg, wurde sofort abgefangen
und aufgefordert, seinen Fahrschein vorzuzeigen. Sicherheitshalber hat man ihn
umzingelt und andere Dorfdisko-Türsteher zur Hilfe geholt. Jeder weiß, wie
gefährlich arme, vom Leben gebeutelte, Menschen sein können...
Ich habe das Gefühl, sowas passiert dauernd.
Menschlichkeit ist bei den mir bisher begegneten Sicherheitsleuten nicht
anzutreffen gewesen. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass sich der oder die
jeweilig Agierenden so richtig wohl in seiner oder ihrer Haut gefühlt haben.
Und ich komme nicht umhin, mehr und mehr davon auszugehen, dass das Menschen
sind, die woanders zu kurz gekommen sind und sich nun freuen, auch mal was zu
melden zu haben. Und sei es drum, noch Schwächere anzuscheißen oder schlecht
(so richtig schön von oben herab) zu behandeln.
Auf der Seite der Hochbahnwache steht u.a.: "Der
Mensch steht für uns immer im Mittelpunkt." Auch, dass es sich um
"umfassend ausgebildete Mitarbeiter" handelt. Vielleicht sollte man
den einen oder anderen Ausbildungsinhalt noch einmal überprüfen oder
verbessern.