Dienstag, 15. Januar 2019

Analog in Digital


Mein Verhältnis zu den sozialen Medien und elektronischen Kommunikationsformen ist – diplomatisch ausgedrückt – eher ambivalent. Ich erkenne durchaus den ein oder anderen Vorteil, aber unterm Strich berührt es mich nicht. Ich fühle mich zum Beispiel nicht angesprochen, wenn Menschen zu Weihnachten in ihren Status bei WhatsApp schreiben, dass sie allen schöne Feiertage wünschen. Ich bin total altmodisch, schreibe Weihnachtskarten und liebe es. Allen meinen Freunden einen guten Rutsch - Ja, das lese ich zwar, aber es bleibt hohl und unromantisch. So keine Mühe gebend, es sich und anderen schön zu machen.
Ich hab auch erst seit zwei Jahren ein Smartphone. Ich fühl mich heute noch nicht smart genug, es zu beherrschen. Die ersten Wochen wollt ich einfach nur drauftreten und es schnellstmöglich wieder los werden. Ich hab mir das angeschafft, als es im Kindergarten auf einmal hieß, dass alle Informationen nur noch über eine WhatsApp-Gruppe verbreitet werden. Und, selbst dann hab ich ein halbes Jahr gewartet. Irgendwann war mein Kind dann das arme Kind von der komischen Frau, die nichts mitkriegt und sich einfach nicht mit den anderen verbinden will. Ich hatte es bis dahin ja auf die für mich natürliche Weise versucht und Menschen direkt angesprochen. Tja, seit zwei Jahren bin ich sprachlos in dieser Gruppe und der Informationsgehalt liegt bei etwa 1,57 %.
Ich glaube, ich habe mich als analoger Brocken im digitalen Labyrinth verirrt.