Mittwoch, 17. Februar 2016

Büäh!!!!!!



Es ist so weit. Es ist passiert. Die Erzieherin aus der Krippe hat angerufen... Büäh!! Mein Baby wird erwachsen! Wir sind zum Gespräch eingeladen, um die Eingewöhnung zu besprechen.
Ich frage mich, ob ich die Zeit bestmöglich genutzt habe. Kinderlos bildet man sich ja gern ein, dass Elternzeit heißt, Zeit haben. Was habe ich mir nicht alles vorgenommen? Geschafft habe ich davon überhaupt nichts.
Zum Beispiel meine berufliche Umorientierung. Dass das Baby immer an erster Stelle kommt, ist ja klar. Ich hatte nur nicht erwartet, dass die erste Stelle raumfüllend sein würde und kein Platz für andere Räume lässt. Vielleicht wird hier die bedauerliche Abwesenheit von Omas und Opas vor Ort besonders deutlich - gepaart mit finanziellen Mitteln, die für Babysitter nicht ausreichen. Kurzum: Ich hätte die Umorientierung nicht mal geschafft, wenn sie vor mir auf dem Wohnzimmerboden gelegen hätte. Da liegen ja auch so viele andere Dinge, die ich nicht geschafft habe... wegzuräumen, aufzusaugen, wegzuwischen. Habe neulich gerade auf einer Karte gelesen: Der Abwasch kann warten, das Leben nicht. Würde sagen, ich halte mich konsequent dran. In meinem Leben muss total viel los sein.
Erschreckenderweise habe ich heute festgestellt, dass ich grob geschätzt in letzter Zeit – und die letzte Zeit besteht aus mindestens einem halben Jahr - ungefähr 8 Stunden (nicht am Stück) ohne Baby verbracht habe und selbst in der Zeit Nützlichkeitsdinge, also Erledigungen, für die Familie tätigte. Es ist mir ein Rätsel, wie ich als Mutter berufstätig sein soll. Ich schaff es ja nicht mal, in Ruhe aufs Klo zu gehen. Und nun, steht sie bald bevor, die Wiederaufnahme der Arbeit, welche es auch immer sein wird. Ich bin auch erstaunt, wie man vom totalen Strukturmenschen, der alles im Griff hat, zur desorientierten Chaosqueen werden kann. Das ist aber was, das ich in dieser Zeit geschafft habe.