Donnerstag, 31. Dezember 2015

Und tschüss… 2015


Ich bin mir nicht sicher, ob ich froh bin, dich los zu sein, oder traurig, dass du gehst.

 

2015 sind Dinge passiert, die mir nie wieder passieren werden. Die einzigartig sind. Mein Baby wurde geboren. Das hübscheste, schlaueste und beste Baby der Welt. Versteht sich ja von selbst. Ein Baby, das es geschafft hat, dass Opas durch halb Europa fliegen, ihren ersten Flug im Leben machen, um es zu bewundern. Mein Vater hat mich noch nie besucht, 35 Jahre lang nicht. Opa war da.

Jeden Morgen geht die Sonne auf, wenn ich in das Bettchen schaue und sie geht erst unter, wenn wir das Baby schlafend wieder hineinlegen. Und selbst dann ist Sonne im Herzen; es macht Purzelbäume, wenn ich nur an mein kleines Schwrobbelchen denke.

 

2015 sind Dinge passiert, die hoffentlich nie wieder passieren werden. Krisen, Staatspleiten, Flüchtlingsdramen, Kriege, Terroranschläge, die Wiederentdeckung von Diktaturen mitten in Europa, der spürbare Klimawandel mit Frühling im Winter, halbherzige Versuche die Welt zu retten und gleichzeitig neue Atomkraftwerke zu bauen, Autos zu manipulieren. Menschen, die sich nicht einschränken wollen, um ihre Lebensqualität beizubehalten, aber noch nicht verstanden haben, dass durch ihren Lebensstil langfristig überhaupt kein Leben mehr möglich ist. Nach uns die Sintflut.

 

Und, was passiert mit dem Baby?

 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mehr Angst vor all dem habe oder ob die Wut gewinnt. Wut gegen die Dummheit, Trägheit – dieses Nichtstun, dieses Diskutieren und Verhandeln, ohne auch nur eine Konsequenz aus all den Katastrophen zu ziehen. Als hätte man ewig Zeit. Dabei ist die längst abgelaufen und kaum jemand versucht hinterherzulaufen. Und da kotzt du mich an 2015.