Es geht gar nicht darum, nicht zu wissen, was
ich will, sondern vielmehr darum, wie ich es anstelle, das zu kriegen, was ich
will. Ja, soweit waren wir schon mal: Die Ideale, die mir im Weg stehen. Aber
da gibt es noch eine viel dickere Wand, die mich behindert: Die Ablenkungen auf
dem Weg zum Ziel, die Verlockungen, Versprechen – all jene, denen ich auf dem
Weg erliege, teils auch um Erwartungen zu erfüllen. Zu doof, ich stecke im ADHS
der Möglichkeiten!!
Froh sei, wer sich langweilen kann, wen die
Wissbegierde oder innere Unruhe nicht ständig neue Fässer aufmachen lässt, der
Plan A nicht wegen Plan B bis Z aus den Augen verliert! Denn was bleibt? Hier
und da ein Impuls, aber unterm Strich immer noch ich – und die Erkenntnis, dass
ich eigentlich immer noch dasselbe will, nur noch nichts dafür getan habe, weil
ich mich habe aufhalten und ablenken lassen. Denn mit mir ist es wie mit allem
anderen: Das Wesentliche im Leben verändert sich nicht – es hat nur in jedem
Jahrzehnt andere Klamotten an. Mal schlicht, mal pompös, aber unten drunter
immer dasselbe. Und was lernen wir daraus? Die Möglichkeiten des Einzelnen sind
nach wie vor beschränkt, es besteht lediglich die Möglichkeit sich im Irrgarten
der scheinbaren Möglichkeiten zu verlaufen. Seine Unübersichtlichkeit täuscht
meinen Orientierungssinn.