Nach nun mehrwöchiger Einkaufserfahrung in sogenannten
Bio-Supermärkten oder ähnlichen Läden komme ich nicht umhin mich zu fragen, was
genau denn bio ist. Aus welcher Natur
kommt das Zeug? Gleichmäßig gewachsene Kartoffeln, Möhren ohne jegliche
Beeinträchtigung und Bananen in Einheitsgröße. Alles schön in Plastik verpackt.
Bio? Oder eher unversehrt und unnatürlich? Auch frage ich mich schon länger,
was der Hinweis ohne Konservierungsstoffe
laut Gesetz bedeutet. Sind in dem Gesetz einfach nicht alle aufgezählt oder
hat man die im Essen so gut versteckt, dass sie nicht mehr nachweisbar sind und
sich deshalb das Bio-Label draufgeklebt? Beides ekelhaft!
Passend dazu kam diese Woche von Arte "Die Bio-Illusion: Massenware mit Öko-Siegel". Na,
Prost Mahlzeit! Bio als Gelddruckmaschine und Total-Verarsche. Irgendwie ist
mir das Essen vergangen. Andererseits, hätte ich nur ein Hauch von Überlegung
in die ganze Sache gesteckt, wäre es ja eigentlich nur mehr als logisch
gewesen, dass Massenproduktion weder umwelt-, menschen- noch tierfreundlich
ist, da lediglich Gewinnmaximierung dahintersteckt. Wie mir der ganze
Wirtschaftswachstumsscheiß auf die Nerven geht. Was bleibt, ist die Erkenntnis,
dass Essen und Trinken hochpolitisch sind. Und wie immer in politischen
Angelegenheiten fühle ich mich unverstanden und verstehe selbst auch überhaupt
nichts.
Leben wir in einer Welt, in der die Wirtschaft immer
recht hat? Warum dürfen wir legal belogen und komplett verarscht werden? Und
stört das - außer mir - sonst niemanden?
Ich glaube, ich brauche einen Garten!